Mitte August 2017 endete die erste Runde des neuen Sommer-Forschungspraktika-Programms der TUM, des Practical Research Experience Program (PREP).
Die Gaststudierenden renommierter Universitäten aus den USA und Kanada und die betreuenden TUM-Wissenschaftler aus zehn Fakultäten sind sich einig: Die erste PREP-Runde war ein voller Erfolg. Sabrina Czechofsky sprach für uns mit Yale-Studentin Sarah Barreto Ornellas (Bachelorstudentin in Biomedizintechnik an der Yale University) und ihrem TUM-Betreuer, Dr. Christian Stockinger von der Professur für Neuromuskuläre Diagnostik (Leitung: Prof. David Franklin), über die erfolgreiche Zusammenarbeit.
Sarah, was war deine größte Motivation dich für PREP zu bewerben?
Sarah: Ich wollte gerne an einem umfassenden Forschungsprojekt mitarbeiten und PREP bietet Studierenden die wunderbare Chance, ein Praktikum für den gesamten Zeitraum der Sommerferien zu absolvieren. Die Möglichkeit, dabei gleichzeitig Deutschland kennenzulernen, hat mich darin bestärkt, mich für das PREP-Programm zu bewerben.
Dr. Stockinger, würden Sie Ihr Forschungsprojekt und Sarahs Aufgaben darin kurz beschreiben?
Christian Stockinger: Wir erforschen die Prinzipien menschlicher Bewegungskontrolle – zum Beispiel, wie der Mensch auf veränderte Umweltbedingungen reagiert und seine Bewegung anpasst. Unsere Forschungsgruppe hat sich auf Armbewegungen spezialisiert. Sarah hat uns dabei unterstützt, ein Experiment zu entwerfen, um zu untersuchen, wie das zentrale Nervensystem Bewegungen repräsentiert, dieses mit mehreren Probanden durchgeführt und Daten ausgewertet.
Was sind für Sie die wichtigsten Vorzüge des PREP-Programms?
Sarah: Ich hatte eine tolle Zeit in München und es ist eine wunderbare Erfahrung, Teil von PREP zu sein. Ich konnte über einen längeren Zeitraum an einem Forschungsprojekt teilnehmen, mich völlig darauf konzentrieren und einen guten Überblick über die verschiedenen Schritte eines Forschungsprojekts erhalten. Auch in Yale forschen wir während des Semesters neben den Kursen, aber es ist schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen. Das International Center bietet uns, vor allem an den Wochenenden, ein sehr abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Das ist super und hilft, die anderen Studierenden besser kennenzulernen. Auch München und das Leben hier mag ich sehr gerne. Man kann hier viel unternehmen.
Christian Stockinger: PREP vermittelt gut ausgebildete und vor allem hoch motivierte Studierende, die sich sehr schnell in ein Thema einarbeiten können. Weil sich das International Center um alle bürokratischen Belange kümmert, wird den Studierenden eine große Last abgenommen, und sie können sich besser auf die Forschung konzentrieren. Zugegeben, zehn Wochen ist nicht besonders lange, und wir haben im Vorhinein genau überlegt, wie wir Sarahs Zeit möglichst sinnvoll gestalten. Aber ich glaube, das ist uns gut gelungen, und so war die Teilnahme an PREP für beide Seiten eine Bereicherung.
Was würden Sie zukünftigen PREP-Betreuern und Teilnehmern gern sagen?
Sarah: Such‘ dir ein Projekt aus, das dich wirklich interessiert, und schöpf‘ alle tollen Möglichkeiten aus, die dir im Rahmen von PREP geboten werden. Nutz‘ die Chance, die TUM und München näher kennenzulernen!
Christian Stockinger: Ich kann jedem Lehrstuhl empfehlen, an PREP teilzunehmen. Klar ist das zunächst mit etwas Aufwand verbunden, wenn man eine Projektidee entwickelt, die sich in zehn Wochen gut realisieren lässt. Aber es lohnt sich. Sarah hat in unserer Pilotstudie mehr als zehn Probanden komplett selbstständig betreut und dabei beim gesamten Prozess von Einlesen in den Forschungsstand über Herstellen des experimentellen Set-Ups und Messungen im Labor bis zur Datenanalyse mitgewirkt – in konzentrierter Form. Ohne sie hätten wir das in diesem Tempo nicht geschafft. Sarah war eine wirklich große Hilfe.