Rund 170 Teilnehmende verfolgten am 10. November beim German-Brazilian Digital Education Forum die vielfältigen Beiträge zu digitalen Bildungswegen und digitaler Lehre. Primäre Ziele der dreistündigen Online-Veranstaltung waren der interkulturelle Erfahrungsaustausch sowie Netzwerkbildung. Neben dem Verbindungsbüro der TUM gehörten zu den Organisatoren die Gesellschaft für akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung e. V. und die Freien Universität Berlin.
Was passiert an Schulen und Hochschulen?
Der erste Teil der Veranstaltung zeigte Einblicke zur aktuellen Lage der Digitalisierung an verschiedenen Hochschulen. Hier präsentierten unter anderem die TUM-Partneruniversität Universidade Estadual Paulista (UNESP) und der DAAD ihre Konzepte und Plattformen für digitale Lehre.
Prof. Ana Sãlomao stellte das Brazilian Virtual Exchange Program (BraVE) der UNESP vor. Im Vordergrund der Präsentation stand die konzeptionelle und didaktische Beratung der eigenen Forscher, die die BraVE-Projekte in São Paulo durchführen. Mit der TUM hat die UNESP 2021 im Rahmen eines Online-Kurses zum Thema UN Sustainability Council am TUM Campus Straubing kooperiert.
Im zweiten Veranstaltungsteil ging es um die digitale Lehre an den Schulen. Prof. Kristina Reiss, die bis März 2021 als Dekanin der TUM School of Education tätig war und die PISA-Studie in Deutschland leitete, sprach über die Digitalisierung in den MINT-Fächern und zeigte einige damit verbundenen Herausforderungen und Lösungsansätze auf.
Ingo Mahadjer-Kangarlou, Direktor des Colégio Visconde de Porto Seguro, einer deutschen Schule in Valinhos, berichtete von der erfolgreichen Implementierung des Online- bzw. Hybrid-Unterrichts in seiner Einrichtung. Darüber hinaus wurden die PASCH-Initiative des Goethe-Instituts und das Projekt Rechenpate der FU Berlin vorgestellt, das sich in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für Auslandsschulwesen mit einer Online-Förderung im Fach Mathematik an deutschen Schulen unter anderem auch in Brasilien engagiert.
Interaktion mit dem Publikum und Ausblick
Die abschließende Gesprächsrunde mit dem Publikum verdeutlichte die enorme Relevanz dieses Themas sowie den großen Bedarf an Austauschmöglichkeiten und Ressourcen zur Entwicklung digitaler Kompetenzen bei Lehrenden wie bei Lernenden.
Virtuelle Formate werden in zukünftigen Curricula eine zunehmend bedeutende Rolle spielen und hier sowohl die Forschung als auch die Lehre in Schulen und Hochschulen beeinflussen – auch jenseits einer Pandemie. Für 2022 planen die involvierten Organisatoren daher bereits eine Fortsetzung des Forums. An dieser Stelle möchte sich TUM São Paulo beim Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) São Paulo für die Förderung des German-Brazilian Digital Education Forum 2021 bedanken. Wir freuen uns auf weitere erfolgreiche Veranstaltungen im kommenden Jahr!
Links
Heinz Nixdorf-Stiftungslehrstuhl für Didaktik der Mathematik
OECD Programme for International Student Assessment (PISA) an der TUM