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„Ein Augenöffner für meine Forschung“: Wie die European Talent Academy neue Perspektiven schafft
Alessia, vielen Dank, dass Sie uns Einblicke in Ihre Erfahrungen bei der European Talent Academy geben. Was hat Sie dazu bewegt, an der ETA 2024 teilzunehmen?
Dafür gab es zwei zentrale Gründe. Zum einen war ich noch relativ neu an der TUM und habe das Programm als gute Möglichkeit gesehen, andere Forschende kennenzulernen und die Universität besser zu verstehen.
Zum anderen wollte ich interdisziplinäres Arbeiten stärker in meine wissenschaftliche Praxis einbinden – und genau darum geht es bei der European Talent Academy: um den Austausch über Fachgrenzen hinweg und die Zusammenarbeit mit Menschen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Kontexten. In dieser Hinsicht war das Programm für mich eine tolle Chance.
Welche Aspekte des Programms fanden Sie besonders wertvoll?
Vor allem habe ich es geschätzt, Neues zu lernen – insbesondere über die Vielfalt an Fördermöglichkeiten. Bis dahin hatte ich das Glück, meine Forschung immer gut finanziert zu bekommen, ohne aktiv nach weiteren Optionen suchen zu müssen. Die European Talent Academy hat mir die Augen geöffnet für all das, was darüber hinaus möglich ist.
Auch das Schreiben von Projektanträgen war eine bereichernde Erfahrung. Im vergangenen Jahr habe ich mich auf zwei Ausschreibungen beworben – und beide Male eine Zusage erhalten. Das hat meinen Blick auf meine Forschungsideen verändert: Ich habe gelernt, wie ich sie weiterdenken und konkret in Projekte überführen kann.
Und nicht zuletzt war es ein echtes Highlight, inspirierende Menschen kennenzulernen – aus ersten Gesprächen wurden teils echte Freundschaften und wertvolle berufliche Kontakte.
Welche Herausforderungen haben Sie im Programm erlebt?
Das Programm erfordert Zeit, Energie und echtes Engagement. Wer wirklich davon profitieren will, muss bereit sein, sich darauf einzulassen. Herausfordernd war für mich auch die Frage, wie ich mein eigenes Wissen und meine Erfahrungen sinnvoll in andere Disziplinen einbringen kann. Interdisziplinäre Zusammenarbeit klingt in der Theorie spannend – in der Praxis ist sie oft komplex. Man spricht nicht automatisch dieselbe Sprache, auch wenn man ähnliche Ziele verfolgt. Aber genau darin liegt auch der Reiz.
Wie hat die Teilnahme an der ETA Ihre Forschung beeinflusst?
Basierend auf den Ideen, die ich im Rahmen des Programms entwickelt habe, habe ich mich für ein individuelles Forschungsstipendium beworben. Es geht dabei um finanzielle Unterstützung, die mir die Freiheit gibt, ein Forschungsthema zu erkunden, das ein wenig außerhalb des üblichen Rahmens unseres Lehrstuhls liegt – und eine eigenständigere Forschungsrichtung zu entwickeln.
Die Idee, die wir entwickelten, befasste sich mit dem Übergang zu grünem Wasserstoff im globalen Süden aus einer soziologischen und gesellschaftlichen Perspektive. Es gibt viele Studien zur technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit solcher Projekte, aber weniger zu deren gesellschaftlicher Akzeptanz vor Ort und den sozialen Auswirkungen.
Mit dieser Idee habe ich mich für das Add-on Fellowship der Joachim Herz Stiftung beworben, das interdisziplinäre Forschung unterstützt. Der Zusammenhang zur ETA ist also ziemlich klar. Ich glaube, dass die Teilnahme an der ETA und die Entwicklung dieses interdisziplinären Projekts meine Bewerbung sehr unterstützt haben.
Welchen Rat würden Sie zukünftigen ETA-Teilnehmenden geben?
Bewerbt euch unbedingt, wenn das Thema zu euren Forschungsinteressen passt. Ich würde allen empfehlen, es auszuprobieren – es lohnt sich wirklich.
Und ein wichtiger Hinweis: Engagement ist großartig, aber setzt euch nicht zu sehr unter Druck! Ich hatte den Eindruck, dass einige Teilnehmende versuchten, alles sofort zu verstehen und klare Ergebnisse zu erzielen. Dabei geht es bei der ETA nicht darum, in kurzer Zeit ein fertiges Team oder Projekt zu entwickeln. Vielmehr geht es darum, neue Fähigkeiten zu erlernen, den ersten Anstoß für frische Ideen zu bekommen und sich auf eine andere Denkweise einzulassen. Für mich war es das erste Mal, dass ich versuchte, gemeinsam mit jemandem ein Projekt zu entwickeln, den ich vorher nicht kannte.
Deshalb mein Tipp: Lasst euch nicht entmutigen, wenn nicht sofort alles klar ist oder sichtbare Ergebnisse entstehen. Nutzt die Erfahrung als Lernprozess und betrachtet sie als langfristige Chance, die euch auf eurem Weg weiterbringt.
Eindrücke von der European Talent Academy
Interesse an einer Teilnahme bei der nächsten ETA?
Die Ausschreibung für die European Talent Academy 2026 wird Ende 2025 veröffentlicht. Bei Fragen können Sie sich gerne an Bettina Burger wenden.