Grenzenlos studieren, grenzenlos entdecken: Europa erleben mit Erasmus+
Ob sie zwischen ihren Vorlesungen an der spanischen Atlantikküste surfen gehen, ein neues Lieblingsziel in Polen entdecken oder mit dem Fahrrad nachhaltig nach Paris reisen: In ihren Erfahrungsberichten zeigen TUM-Studierende immer wieder, wie vielfältig ein Auslandssemester mit Erasmus+ sein kann und wie prägend die Aufenthalte auch langfristig sind. Am 1. Dezember beginnt die Bewerbungsphase für Aufenthalte im akademischen Jahr 2026/27 – die Gelegenheit für Tausende weitere Studierende, ihre ganz persönliche Erasmus-Geschichte zu schreiben.

Das Erasmus+ Programm fördert seit vielen Jahren lebenslanges Lernen, interkulturellen Austausch und das Gefühl einer gemeinsamen europäischen Identität. Im akademischen Jahr 2025/26 werden rund 1500 Studierende der TUM mit Erasmus+ ins europäische Ausland gehen.
Leben, lernen, wachsen
Ein Studium in einem neuen Land bedeutet, Gewohntes hinter sich zu lassen, neue Strukturen kennenzulernen und Menschen aus aller Welt zu begegnen. Diese Erfahrungen stärken Fähigkeiten wie Selbstständigkeit, Problemlösekompetenz, Stressresilienz und Offenheit – Eigenschaften, die auch im späteren Berufsleben besonders gefragt sind. Gleichzeitig entstehen Erinnerungen und Verbindungen, die oft ein Leben lang halten. Oft beginnen diese besonderen Erfahrungen an Orten, die man vorher kaum auf dem Schirm hatte. Gerade kleinere Städte oder Ziele, die nicht an erster Stelle der Prioritätenliste stehen, eröffnen überraschende Möglichkeiten – akademisch wie kulturell.
Gijón: Zwischen Küste, Campus und Kultur
Die nordspanische Küstenstadt Gijón gehört zu den weniger bekannten Erasmus-Zielen – und überrascht viele Studierende gerade deshalb besonders. Yannik Nolle von der TUM School of Engineering and Design verbrachte dort das Wintersemester 2024/25, angezogen von der Lage am Meer und den Surfstränden, die er bereits aus früheren Reisen kannte.
Die Universidad de Oviedo überzeugte ihn schnell mit einem breiten, größtenteils kostenfreien Sportangebot, vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten und der Unterstützung durch das Erasmus+ Programm. Der Campus-Alltag war geprägt von Offenheit und Hilfsbereitschaft: „Das gesamte Campus-Personal ist sehr freundlich und gibt sich große Mühe, selbst bei holprigen Spanischkenntnissen.“

Schon in den ersten Tagen fand Yannik in seinem Sprachkurs eine Gruppe von Gleichgesinnten, mit denen er regelmäßig surfen ging: „Ich wollte so viel wie möglich ins Wasser – und das hat ziemlich gut geklappt.“
Neben den Küsten zog es ihn auch immer wieder in die Berge und Nationalparks der Region Asturien, die ideale Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten bieten.
Krakau: Wenn ein Ziel zur Überraschung wird
Bei der Bewerbung können Studierende bis zu vier Wunschziele angeben – und manchmal entpuppt sich gerade eine Alternative zur ersten Wahl als echter Glücksfall. Für Architekturstudent Vincent Böck wurde Krakau zu genau so einer Entdeckung. Obwohl ursprünglich eine andere Stadt im Fokus stand, verbrachte er schließlich ein ganzes Jahr in Polen und fand dort schnell Anschluss: „Ich kam ohne Wohnung an und wusste nicht, was mich erwartet. Am Ende war es eines der schönsten Jahre meines Lebens.“
Die Offenheit der Menschen und der Austausch mit internationalen Studierenden prägten seinen Aufenthalt an der Politechnika Krakowska ebenso wie das Leben in einer Stadt mit großer Geschichte und lebendigem Alltagsleben. Der Kontakt zu internationalen Kommilitoninnen und Kommilitonen wie auch zu den Menschen vor Ort stärkte sein Verständnis für kulturelle Vielfalt und seine Sicht auf Europa.
Seine Zeit in Krakau wurde zu einer Erfahrung, die ihn akademisch wie persönlich wachsen ließ: „Egal wo es einen hin verschlägt – mit offener Wahrnehmung und Neugier wird der Auslandsaufenthalt unvergesslich. Ich würde dieses Jahr jederzeit wiederholen.“
Paris: Studieren in einem Netzwerk europäischer Spitzenuniversitäten
Paris zählt zu den beliebtesten Erasmus-Zielen – und bietet mit seinen vielen Hochschulen eine besondere akademische Vielfalt. Mathematikstudent Søren Heiberg verbrachte dort zwei Semester im Rahmen eines gemeinsamen Masterprogramms mehrerer renommierter Universitäten: École Polytechnique, École des Ponts und Sorbonne Université. Die Struktur des Programms erleichterte es ihm, schnell Kontakt zu anderen Studierenden zu finden: „Es war erstaunlich einfach, mit den anderen in Kontakt zu kommen. Dadurch, dass wir aus verschiedenen Unis kamen und für viele alles neu war, habe ich schnell Freunde gefunden.“

Da er an der Ecole des Ponts eingeschrieben war, konnte Søren im Maison des Mines et des Ponts im 5. Arrondissement – und damit im Herzen von Paris – ein Zimmer bekommen. In seiner Freizeit nutzte er das enorme Kultur- und Freizeitangebot: „Ich habe es sehr genossen, in einer Stadt zu wohnen, die so viel größer und multikultureller ist als München. Theater, Festivals, Parks, Kinos, Sportangebote – es gibt immer etwas zu tun.“
Sørens Fazit zu seinem Erasmus-Aufenthalt fällt eindeutig aus: „Es war eine sehr gute Erfahrung, die ich nur empfehlen kann.“
Mailand: Ein Semester zwischen Campusleben und europäischer Verbundenheit
Für Bauingenieurwesen-Student Ferdinand Weigl stand früh fest, dass es ihn nach Italien ziehen würde – und so fiel seine Wahl auf das Politecnico di Milano. Zur Vorbereitung belegte er Italienischkurse bis Niveau A2, was ihm das Einleben deutlich erleichterte. Das akademische Niveau an der PoliMi erlebte er als hoch, gleichzeitig wurden im Master fast alle Kurse auf Englisch angeboten und die Lehrenden überzeugten fachlich wie sprachlich.
Sein Alltag in Mailand war geprägt von gemeinsamen Erlebnissen mit internationalen Kommilitoninnen und Kommilitonen: vom erneuten Gefühl, wie ein Ersti in der großen Universität anzukommen, bis hin zu intensiven Lernphasen vor den Prüfungen. „Ich habe in Mailand echte Freundschaften geschlossen – einfach, weil man so viel gemeinsam erlebt hat.“
Sein Auslandssemester hat sein europäisches Bewusstsein gestärkt und ihm ein Gefühl von Verbundenheit vermittelt: „Ich habe viele Menschen aus ganz Europa kennengelernt. Allein zu wissen, dass ich in mehreren Ländern Anlaufstellen habe, gibt mir ein stärkeres Gefühl von Verbindung zu Europa.“
Thinking green! Nachhaltig reisen und neue Perspektiven entdecken
Erasmus+ unterstützt bewusst umweltfreundliche Mobilität: Wer sich für eine nachhaltige An- oder Abreise entscheidet, erhält zusätzliche Reisetage und eine höhere Reisekostenpauschale. Gleichzeitig eröffnen sich neue Möglichkeiten, eine fremde Stadt auf ganz besondere Weise zu entdecken – etwa mit dem Fahrrad.
Søren Heiberg radelte von München zu seiner Gastuniversität in Paris. Auf der Strecke verbrachte er einige Nächte im Freien und meisterte zahlreiche Herausforderungen: „Ich muss zugeben, dass ich in schwachen Momenten auch hoffte, dass mein Fahrrad plötzlich kaputtgeht und ich eine Ausrede habe, den Zug zu nehmen. Aber das waren nur kurze Augenblicke.“
Vor Ort war er dadurch besonders mobil: „Paris macht sehr viel für Radfahrer, und es gibt fast überall Fahrradwege. Außerdem ist es günstiger als die Metro, und man sieht die Stadt auf diesem Weg!“
Ferdinand Weigl radelte nach seinem Erasmus-Aufenthalt am Politecnico di Milano gemeinsam mit einer Freundin zurück nach München: „Am ersten Tag hatten wir leider etwas Pech mit dem Wetter und einen kleinen Regenschauer, der unserer guten Laune aber keinen Abbruch tat.
In den folgenden Tagen fuhren wir über Innsbruck und den Achen- und Sylvensteinsee zurück nach München. Die Rückfahrt mit dem Fahrrad war ein toller Abschluss einer sehr schönen Zeit in Mailand, an die ich noch oft zurückdenke.“
Erasmus 2026/27
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Von 1. Dezember 2025 bis 13. Januar 2026 können Sie sich für Erasmus-Auslandsaufenthalte im Winter 2026/27 und Sommer 2027 bewerben.
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Bitte beachten: Falls Ihre School oder Ihr Fachbereich in Absprache mit dem TUM Global & Alumni Office eine andere Frist gesetzt hat, reichen Sie Ihre Bewerbung bis zur entsprechenden Deadline ein.















