Fünf Jahre EuroTeQ: Von der Vision zur europäischen Erfolgsgeschichte
17.11.2025
Fünf Jahre, zehn Universitäten, eine gemeinsame Vision: Im Oktober feierte die EuroTeQ Engineering University ihr fünfjähriges Bestehen an der Technischen Universität Eindhoven (TU/e) mit über 100 Studierenden, Mitarbeitenden und Führungskräften aus ganz Europa. Was ursprünglich als ambitionierte Initiative zur Vernetzung der besten technischen Universitäten Europas konzipiert war, hat sich zu einer dynamischen Gemeinschaft entwickelt, die Innovation, Mobilität und lebenslanges Lernen fördert. Zwei zentrale Säulen dieser Entwicklung – der EuroTeQ Course Catalogue und der EuroTeQ Collider – sind inzwischen fest integrierte Bausteine des erfolgreichen länderübergreifenden Lernens.

Seit 2020 ist aus einer kleinen Gruppe engagierter Pionierinnen und Pioniere ein starkes Netzwerk von mehr als 200 Mitarbeitenden in ganz Europa entstanden. In seiner Begrüßungsrede brachte Prof. Gerhard Müller, TUM Executive Vice President für Studium und Lehre und Mitglied des EuroTeQ Management Boards, den Gründungsgedanken der Allianz auf den Punkt: „Unsere Vision war von Anfang an, unsere Institutionen nahtlos miteinander zu verbinden – voneinander zu lernen, die Lernmöglichkeiten unserer Studierenden zu erweitern und sie auf eine Zukunft vorzubereiten, die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg erfordert.“
Zur Entwicklung der Allianz sagte er: „Uns wurde klar, dass technologischer Fortschritt zwar häufig an europäischen Universitäten entsteht – aber nicht immer hier skaliert wird. Indem EuroTeQ Studierende aus Business Schools und technischen Universitäten zusammenbringt, hilft die Allianz, diese Lücke zwischen Erfindergeist und Innovation zu schließen.“
Durch die kontinuierliche Unterstützung der Europäischen Kommission, nationaler Agenturen und Partneruniversitäten hat die Allianz sowohl in finanzieller als auch in institutioneller Hinsicht eine solide Struktur aufgebaut, um den Europäischen Hochschulraum zu stärken und eine langfristige Zusammenarbeit zwischen Ingenieurinnen und Ingenieuren, Lehrenden und Innovatoren zu fördern.
Mit dem EuroTeQ-Kurskatalog über den Tellerrand schauen
Eines der Leuchtturm-Projekte der Allianz ist der EuroTeQ Course Catalogue. Das gemeinsame Lehrangebot der Partner hat das Lernen in Europa grundlegend verändert. Über Online- und Hybridkurse an allen Partneruniversitäten können Studierende über Ländergrenzen hinweg lernen – virtuell, nahtlos und flexibler denn je.
Seit Start des EuroTeQ Course Catalogue in 2021 haben mehr als 5.300 Studierende über 800 Kurse genutzt. Mit einem vollständig automatisierten Anmeldeverfahren, das im Herbst 2025 eingeführt wurde, ist der Course Catalogue heute ein zentraler Hub für kooperatives, institutionsübergreifendes Lernen – und setzt damit neue Maßstäbe für die digitale Bildung in Europa.

Herausforderungen in Chancen verwandeln: der EuroTeQ Collider
Im Zentrum von EuroTeQs praxisnaher Lernstrategie steht der Collider – ein Challenge-Based-Learning-Format, in dem Studierende, Forschende und Industriepartner gemeinsam echte Probleme lösen. Zwischen 2020 und 2025 haben über 1.700 Teilnehmende an 370 Challenges gearbeitet, begleitet von Professorinnen, Professoren und Expertinnen aus der Praxis. Der Collider vermittelt nicht nur Fachwissen, sondern stärkt auch Selbstvertrauen, Kreativität und Teamgeist.
Zu den neuesten Entwicklungen gehören ein Entrepreneurship-Bootcamp für start-up-orientierte Teams und ein Lehrenden-Workshop zum Challenge-Based Learning, der in den EuroTeQathon integriert ist. So entsteht ein lebendiges Ökosystem, in dem Lernen und Wirkung aufeinandertreffen.
Fachkräfte für eine sich ständig verändernde Welt weiterbilden
EuroTeQs Bildungsangebote gehen weit über klassische Studienprogramme hinaus. Über das Executive Programme on Industrial Science und einen professionellen Course Catalogue mit 30 Modulen unterstützt die Allianz technische Expertinnen und Experten dabei, Führungskompetenzen und technologische Expertise auszubauen.
Alle Kurse werden mit Micro-Credentials zertifiziert – so bleiben Fachkräfte nicht nur an der Spitze technologischer Entwicklungen, sondern bauen auch wertvolle Brücken zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Lehrende stärken und Zusammenarbeit fördern
Hinter jeder Lerninnovation stehen engagierte Lehrende. EuroTeQ investiert in sie durch gemeinsame Winter- und Sommer Schools, in denen Expertinnen und Experten aller Partneruniversitäten neue Lehrkonzepte entwickeln und Best Practices austauschen.
Aus diesen Kooperationen entstand ein Leitfaden für gemeinsame EuroTeQ-Kurse, der die institutionelle Transformation unterstützt und Lehrmobilität zu einem sichtbaren und attraktiven Bestandteil akademischer Karrieren macht.
Das nächste Kapitel: EuroTeQ 2034
Die Jubiläumsveranstaltung in Eindhoven war mehr als ein feierlicher Rückblick auf die bisherigen Erfolge für Studierende, Projektverantwortliche und Mitglieder des Management Boards – sie bot auch eine Möglichkeit, in die Zukunft zu blicken. Zum ersten Mal kamen Kolleginnen und Kollegen aus allen Work Packages – darunter Kurskatalog, Collider, Lifelong Learning und Kommunikation – zusammen, um Ideen auszutauschen und eine gemeinsame Vision für die Zukunft von EuroTeQ zu entwickeln.
Für die dritte Projektphase (2028–2034) plant die Allianz ambitionierte Schritte: Sie will KI in die Ingenieurausbildung integrieren, das Angebot gemeinsamer Kurse ausbauen und Lernumgebungen gestalten, die sowohl inklusiv als auch nachhaltig sind.
Europas Bildungslandschaft vorantreiben
Fünf Jahre nach dem Start zeigt EuroTeQ, was länderübergreifende Zusammenarbeit bewirken kann – nicht nur für Studierende, sondern für die gesamte Gesellschaft. Durch die Vernetzung von Universitäten, Industrie und Ideen treibt die Allianz die Zukunft von Technologie, Lehre und Lernen voran und gestaltet sie aktiv mit.
Die EuroTeQ Engineering University
Die EuroTeQ Engineering University wurde 2020 im Rahmen der European Universities Initiative der EU-Kommission gegründet und vereint sechs führende technische Universitäten:
- TUM (Deutschland)
- DTU (Dänemark)
- TU/e (Niederlande)
- TalTech (Estland)
- CTU (Tschechien) und
- École Polytechnique (Frankreich)
Von Anfang an setzt EuroTeQ auf eine länderübergreifende Entwicklung der Ingenieurausbildung und kombiniert digitale Plattformen, praxisorientierte Challenge-Formate und gemeinsame Forschungsprojekte. Das Netzwerk der Allianz reicht über die EU hinaus: EPFL (Schweiz) und Technion (Israel) sind assoziierte Partner. Seit 2023 ergänzen außerdem die HEC (Frankreich) und die IESE (Spanien) Business Schools das Bündnis – und stärken damit seine interdisziplinäre Ausrichtung.


