Marcus Lehmann studierte an der TU München (TUM) Maschinenwesen und nahm zeitgleich am Technology Management Programm des Center for Digital Technology and Management (CDTM) teil. Sein Projekt "CalWave" ist beim Cyclotronroad Inkubator des Lawrence Berkeley National Laboratory angesiedelt, welches sich in erster Linie an Start-ups aus dem Bereich der Energietechnologien richtet.
Wie sind Sie auf das Forschungsfeld aufmerksam geworden, in dem Sie jetzt tätig sind?
Während meines Abschlussprojekts auf dem Gymnasium, der Arbeit an einem Solar-Modelauto im Jahr 2005, lernte ich das erste Mal etwas über die sich schnell verändernden Bedingungen unseres Planeten aufgrund des anthropogenen Beitrags zum Klimawandel und über die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Projekte des Weltklimarats. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse schloss ich, dass es die Pflicht unserer Generation ist, Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung für die nachfolgenden Generationen zu schaffen. Seither habe ich meine Karriere diesen Bemühungen gewidmet und mich für ein Studium im Maschinenbau mit Schwerpunkt auf erneuerbare Energien eingeschrieben.
Neben meiner formalen Bildung habe ich am Cleantech Forum, erstmals im Jahr 2012 in München und dann im Jahr 2013 in San Francisco, sowie am San Francisco Cleantech Global Forum teilgenommen, um mehr über aktuelle Innovationen und Kommerzialisierungsbemühungen im Bereich erneuerbare Energien zu lernen.
Worum geht es bei Ihrem Projekt?
Im Laufe der sechs Jahre meines Studiums habe ich die Innovationen im Bereich erneuerbarer Energien aufmerksam verfolgt und bekam einen engeren Kontakt zu Unternehmen, welche schwimmende Flussturbinen zu niedrigen Kosten, oder Mikrosolar-Meerwasserentsalzungsanlagen produzieren, aber auch zu Service-Providern, die Solarturmkraftwerke, Druckluftspeicher oder erneuerbare Meeresenergieanlagen entwickeln.
Nachdem ich im Technology Review des MIT einen Beitrag über das innovative Konzept des Wellenenergiekonverters von Professor Reza Alam von der UC Berkeley gelesen hatte, drückte ich mein Interesse an diesem Konzept aus und er bot mir an, für meine Masterarbeit an dem Projekt teilzunehmen. Als Ergebnis meiner Masterarbeit entwickelte ich einen ersten Prototyp zu diesem neuartigen Vorhaben, der zu einem vorläufigen Patent mit Professor Alam führte.
Können Sie uns etwas mehr über diesen "Wave-Energy Prize"-Wettbewerb erzählen, zu dem Ihr Projekt "CalWave" ausgewählt wurde?
Der “Wave-Energy Prize” ist eine Investition des US-amerikanischen Energieministeriums, die darauf abzielt, die Kosten für marine und hydrokinetische Technologien zu senken. Dieser Wettbewerb wird die Entwicklung von effizienteren Technologien im Bereich Wellenenergiekonverter (WEV) fördern, welche die erneuerbare Energiegewinnung aus Meereswellen verdoppeln werden, was wiederum die Kosten der Energiegewinnung aus Ozeanwellen verringert und diese damit gegenüber den anderen herkömmlichen Energielösungen wettbewerbsfähig werden läßt.
Wie würden Sie das Studium an der TUM beschreiben?
Die ersten Semester an der TUM waren durch die Vielzahl der anderen Studenten und das Studienpensum ziemlich überwältigend, aber Programme wie TUTOR erleichterten den Start, und als das Bachelorstudium abgeschlossen war, genoss ich die Freiheit und Flexibilität des Studiums und konnte mit Hilfe des TUMexchange Programms zusätzlich ein Auslandssemester an der Hong Kong University of Science and Technology verbringen.
Was war Ihr Ziel nach Abschluss des Studiums?
Mein Ziel war es, weiterhin an erneuerbaren Energien zu arbeiten; idealerweise in einem unternehmerischen Kontext, in dem ich meinen Hintergrund im Maschinenbau und in der Produktentwicklung einbringen konnte.
Wie hat Sie das Studium Ihrer Meinung nach auf Ihre anschließende Karriere vorbereitet?
Die hohe Qualität der Ausbildung an der TUM hat mir sehr dabei geholfen, meine Fähigkeit zu verbessern, systematisch an technischen Probleme heranzugehen, und trainierte mich, mit einer hohen Arbeitsbelastung unter Zeitdruck umzugehen.
Wie sind Sie mit der TUM in Kontakt geblieben sind?
Als Alumnus des CDTM und des Elitenetzwerk Bayern bleibe ich in engem Kontakt mit einzelnen Absolventen und dem Alumni-Netzwerk.
Gibt es etwas, was Sie Studienanfängern gern sagen möchten?
Mein Rat ist, die Zeit an der TUM als idealen Zeitpunkt im Leben zu betrachten, um als Individuum persönlich und akademisch zu wachsen und diese Phase zu nutzen, proaktiv und eigenständig zu denken und zu handeln.
Haben Sie an der TUM studiert oder promoviert? Mehr als 50.000 TUM Alumni und aktuelle Studierende profitieren bereits vom TUM Netzwerk, das sie vom Studium an durch das gesamte Leben begleitet: www.together.tum.de