TUMexchange: Der Schlüssel zur globalen Erfahrung für Studierende der TUM
In einer zunehmend vernetzten Welt ist es wichtiger denn je, internationale Kompetenzen zu entwickeln. Das TUMexchange-Programm bietet TUM-Studierenden seit fast 30 Jahren die Chance, an renommierten Partneruniversitäten außerhalb Europas wertvolle fachliche und kulturelle Einblicke zu gewinnen. Zwei TUMexchange-Pionierinnen, die heute an der TUM arbeiten, berichten von ihren Erfahrungen aus dem Jahr 1998 an der National University of Singapore (NUS). Bewerbungen für die nächste Runde sind ab 22. Oktober möglich.
Gerade in der aktuellen geopolitischen Situation, die viele Herausforderungen mit sich bringt, ist die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit besonders groß. Im Bereich des Studierendenaustauschs verzeichnet die TUM seit Jahren Rekordzahlen im Erasmus-Programm, und auch der Austausch mit Partneruniversitäten außerhalb der EU wird immer gefragter. Die jüngste Bewerbungsrunde für das TUMexchange-Programm bestätigt diesen Trend: Das Interesse an internationalen Lernerfahrungen ist ungebrochen, die Bewerbungszahlen erreichten neue Höchststände. Besonders begehrt waren Länder wie Kanada, Australien, die USA, Japan und Südkorea.
Über 100 TUMexchange-Partneruniversitäten weltweit
Als eines der zentralen Austauschprogramme der TUM ermöglicht TUMexchange Studierenden aller Fachrichtungen, an ausgewählten Partnerhochschulen in 31 Ländern weltweit zu studieren. Diese Erfahrung ist nicht nur auf akademische Vorteile beschränkt, sondern fördert auch interkulturelles Verständnis und globale Handlungskompetenzen – Fähigkeiten, die in der heutigen Arbeitswelt unerlässlich sind. Im Laufe der Jahre hat sich das Programm zu einer strukturierten und kontinuierlich weiterentwickelten Plattform entwickelt, die Studierende dabei unterstützt, ihren Auslandsaufenthalt optimal zu gestalten.
Florian Ott studiert Maschinenwesen an der TUM und engagiert sich für TU eMpower Africa. Über TUMexchange war er für ein Semester an der KNUST in Ghana. Die beste Entscheidung, wie er findet:
„Die Herausforderung, mich in einem völlig neuen kulturellen Umfeld zurechtzufinden, haben mein Selbstbewusstsein gestärkt und meine Offenheit gegenüber anderen Lebensweisen erweitert. Die interkulturelle Zusammenarbeit und das Zusammenleben auf diesem besonderen Campus haben meine Kommunikations- und Teamfähigkeiten gefördert und der Austausch mit Professoren und Studierenden vor Ort hat mir neue Perspektiven auf technische Herausforderungen und Lösungsansätze eröffnet. Ich bin dem Team des TUM Global Office für die Unterstützung während der Bewerbungsphase sehr dankbar.“
Ein Beispiel für die langjährige und erfolgreiche internationale Zusammenarbeit ist Singapur, das zu den Top-Destinationen des Programms zählt. Seit 2002 ist die TUM in Singapur mit einem eigenen Campus vertreten, und pflegt seit dieser Zeit enge Partnerschaften mit den lokalen Spitzenuniversitäten.
Auslandssemester an der NUS: Pionierinnen der ersten TUMexchange-Generation berichten
Sabine Viererbl und Yolande Schneider sind Mitarbeiterinnen der TUM und zugleich Pionierinnen der ersten TUMexchange-Austauschgeneration. Von Juli bis November 1998 waren sie als Austauschstudentinnen an der National University of Singapore (NUS). Im Interview berichten sie von ihren Erlebnissen und betonen die nachhaltigen Auswirkungen, die ihre Auslandserfahrung auf ihren beruflichen Werdegang hatte.
Warum war es Euch wichtig, während Eures Studiums ins Ausland zu gehen?
Sabine: Ich war an der Europäischen Schule in München, habe mit meiner Familie zwei Jahre in den USA gelebt und ich bin so oft es mir möglich war, als Jugendliche verreist. Ich wollte unbedingt während meines Geografie-Studiums an der TUM für ein Semester ins Ausland gehen, um zu sehen, wie es ist, in einem anderen Land zu studieren und zu leben.
Yolande: Ich komme ursprünglich aus Südafrika und bin dann mit 10 Jahren mit meiner Familie nach Deutschland ausgewandert. Daher war ich irgendwie von Haus aus offen für weitere Auslandserfahrungen.
Wie kam es, dass Ihr nach Singapur gegangen seid?
Yolande: Das war in meinem Fall eher Zufall. Ich habe damals mit Sabine Geografie an der TUM studiert. Sie hat mir berichtet, dass es da die Möglichkeit gibt nach Singapur zu gehen. Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich eine Ahnung von Singapur oder der NUS hatte aber es klang auf alle Fälle nach einem Abenteuer.
Sabine: Während meines Studiums habe ich als studentische Hilfskraft im International Office gearbeitet. Mit der National University of Singapore sollte ein neues Austauschabkommen unterzeichnet werden, das erste in der Süd-Ost-Asiatischen Region, und das Team wusste, dass ich gerne ins Ausland gehen wollte. So wurde ich gefragt, ob ich Interesse hätte, als Pionierin teilzunehmen. Dieses Angebot konnte ich natürlich nicht ausschlagen.
Wie war es und welche Eindrücke habt Ihr mitgenommen?
Yolande: Es war toll – alles ganz anders als in München. Wir haben im Studentenwohnheim gewohnt und hatten so gleich Anschluss zu vielen anderen Studenten. In der Geografie waren wir tatsächlich die einzigen beiden Austauschstudenten an der NUS. Somit haben wir auch viele Singapuris kennengelernt und nicht nur andere Exchange Students. Wir hatten auch einige „Kulturschock-Momente“, über die wir dann aber nachgedacht haben und im Nachhinein herzlich darüber lachen konnten.
Sabine: Ich kann mich erinnern, dass wir in den ersten Vorlesungen saßen und ziemlich gefroren haben. Die Klimaanlage war sehr hoch eingestellt und wir waren vollkommen falsch gekleidet. Auch haben wir kaum ein Wort verstanden, was die Professorinnen und Professoren oder auch die Mitstudierenden gesprochen haben. Das Singlish, Singapore-English, wie die Singapurer es bezeichnen, ist Englisch mit starker Tendenz zu Chinesisch, und hier muss man sich erstmal reinhören. Aber nach kurzer Zeit konnten wir das Meiste dann gut verstehen.
Welchen Einfluss hatte der Auslandsaufenthalt auf Euer Leben?
Sabine: Nach meinem Studium an der TUM habe ich zwei Jahre für die GIZ in der Entwicklungszusammenarbeit gearbeitet. Dieser Job war verbunden mit vielen Reisen, vorwiegend nach Afrika und war dann leider nicht mehr vereinbar mit meiner Familienplanung. Ich bin dann auf eine Stelle im International Office der TUM aufmerksam geworden und seitdem arbeite ich mit großer Freude in diesem sehr internationalen Umfeld an immer wieder unterschiedlichen Themen. Das wichtigste für mich an meiner Arbeit ist, dass wir versuchen, so vielen Studierenden wie möglich einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Grundsätzlich würde ich sagen, bin ich seit dem Auslandsaufenthalt viel selbstständiger, offener, toleranter und neugieriger geworden.
Yolande: Nach dem Auslandsaufenthalt war ich tatsächlich richtig angefixt und wollte mehr von der Welt sehen und lernen. Ich habe nach meinem Diplom noch ein Masterstudium in Edinburgh gemacht, war anschließend in London und habe für eine kleine NGO in der Entwicklungszusammenarbeit mit Schwerpunkt Afrika gearbeitet. So bin ich dann auch wieder an die TUM gekommen – als Auslandsbeauftragte für die damalige Fakultät für Architektur. Sabine hat mich auf die Stellenausschreibung aufmerksam gemacht. So schließt sich der Kreis.
Sie haben auch Lust auf einen Auslandsaufenthalt bekommen? Nutzen Sie jetzt Ihre Chance, um internationale Erfahrungen zu sammeln und die Partneruniversitäten der TUM aus erster Hand kennenzulernen:
TUMexchange-Bewerbungsrunde für 2025/26
Die nächste Bewerbungsrunde für das Wintersemester 2025/26 und das Sommersemester 2026 findet vom 22. Oktober 2024 bis zum 5. November 2024 statt.